Der Wienfluss in Penzing - mehr Info
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Die Quelle des Wienflusses befindet sich in 520 m Höhe am Nordhang des Kaiserbrunnberges
bei Rekawinkel (NÖ). Die Gesamtlänge beträgt ca. 33 km bis zur Donau.
Der erste Teil heißt "Dürre Wien",
erst nach der Einmündung des Pfalzauer Baches bei Preßbaum heißt er
"Wienfluss". Er durchquert bei
Tullnerbach den Wienerwaldsee und nimmt bis zu seiner Mündung im Donaukanal
124 Bäche in sich auf. Der mächtigste davon ist der Mauerbach in Wien.
Bei Niederwasser führt der Wienfluss ca. 200 Liter pro Sekunde ab, bei
anhaltenden Gewitterregen kann ein mehr als 2000-facher Wert erreicht werden.
Das entspricht schon fast der Donau bei extremen Niedrigwasser!
Aus diesem Grund wurden bereits 1782 die ersten Regulierungsmaßnahmen
begonnen.
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Ein systematischer Ausbau der Hochwasserschutzmaßnahmen erfolgte aber
erst erst ab 1895, bestehend aus Rückhaltebecken, gemauertem Flussbett
und Abwassersammelkanälen beidseitig des Wienflusses. Die aufwendige
Rückhalteanlage im Bereich Auhof
besteht aus 7 Auffangbecken die in den letzten Jahren durch
computergesteuerte Wehranlagen ergänzt wurden. Der Fassungsbereich
aller 6 Wienflussbecken beträgt in Summe 1 160 000 Kubikmeter.
Des weiteren wurde
1996 begonnen, die harten Regulierungen zu renaturieren, wodurch sich auch
wieder einige Bewohner eingefunden haben.
Darüber hinaus ist ein neuer, zentraler Abwassersammelkanal
im Bereich der Talsohle des gemauerten Flussbettes in Arbeit, der endlich
über ausreichende Kapazitäten verfügen soll.
2006 wurde ein Teil des "Bedienwegs" in einen Radweg umgebaut. Die erste
Ausbaustufe reichte vom Hackinger Steg bis Auhof. Im Herbst 2010 wurde
der Wienfluss-Radweg verlängert und reicht nun von
der Kennedy-Brücke bis zum Auhof-Center.
1) Becken 1
Mauerbach
2) Becken 2
Wienfluss
3) Becken 3
Wienfluss
4) Becken 4
Wienfluss
5) Becken 5
Wienfluss
6) Becken 6
Wienfluss
7) Becken 7
Wienfluss
8) Baumrechen
9) Mauerbach-
einmündung
10) Auhof-
Brücke
11) Wolf-in-der
Au-Brücke
12) Wehr nach
Becken 7
Die derzeitigen Sammler beidseitig des Wienflusses wurden 1831, nach der großen
Choleraepidemie gebaut und heißen daher auch Cholerakanäle. Der Erste Ausbau reichte aber
nur vom Linienwall (heute: Gürtel) bis zum Donaukanal. Das brachte noch keine wesentliche
Verbesserung der hygienischen und gesundheitlichen Bedingungen. Es wurden daher 1894 begonnen,
diese Kanäle bis zur neuen Stadtgrenze zu führen. In diesem Zusammenhang wurden auch das
gemauerte Wienflussbett und die Einwölbungen der zufließenden Bäche gebaut. Leider waren
die Querschnitte der Sammelkanäle zu gering gewählt, sodass es bei jedem größeren
Unwetter zu Überflutungen und damit wieder zur Vermischung der Abwässer
mit dem Wienflusswasser kommt. Eine dieser Überläufe bei der Einmündung
des eingewölbten Ameisbaches ist eine der wenigen Stellen, wo man
einen Blick auf einen Cholerakanal werfen kann.
(Stand 2004, durch den Radweg wurde der Zugang weitgehendst verbaut).
Eine unvollständige Auswahl: Biber, Flusskrebs, Graureiher
Fotografiert von Norbert Pachner
Laut Daten der "Wiener Gewässer" handelte es sich um ein 1000-jährliches
Hochwasser!
Im Normalfall führt der Wienfluss 200-500 Liter pro Sekunde, am 15.
September 2024 stieg der Wert auf ca. 450 000 Liter pro Sekunde an. Die
Hochwasserschutzanlagen des Wienflusses sind innerhalb von Wien auf ein 1000-jährliches
Hochwasser, außerhalb Wien s auf ein 100-jährliches Hochwasser ausgelegt und haben auch weitestgehend funktioniert.
Der
Pegelstand des Wienflusses bei der Kennedybrücke erreichte 3,9m, in Purkersdorf bei der Kenzelbrücke sogar 5m!
An der
Stadtgrenze im Bereich Ludwiggasse gab es Überflutungen und an einigen
Stellen der U4 kam es zu Wassereintritten. Deshalb mussten auch der Betrieb
einiger U-Bahn Linien streckenweise tagelang eingestellt werden. Auch
die Westeinfahrt und die Zufahrtsstraßen nach Purkersdorf mussten kurzzeitig gesperrt
werden.
In Purkersdorf kam es auch zu weitreichenden Überflutungen, siehe ->
Purkersdorf online

Weitere Infos auf
https://www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/wienfluss/
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